Wie wird berichtet, in welchem Umfang und zu welchen Themen? Was hat sich in der Nachhaltigkeitsberichterstattung verändert? Bekommt sie nun mehr Aufmerksamkeit oder macht sie mehr Arbeit? Diesen und vielen anderen Fragen ging akzente mit der Studie „Neuer Impuls für die Berichterstattung zu Nachhaltigkeit?“ im Auftrag von econsense und dem Deutschen Global Compact Netzwerk nach. Die Ergebnisse wurden am 19. Juni 2018 in Berlin präsentiert.
Vielfalt an Berichtsformaten, Risiken als Herausforderung
Die von kapitalmarktorientierten Unternehmen am häufigsten verwendeten Formate sind der eigenständig veröffentlichte nichtfinanzielle Bericht (33%), gefolgt von der Darstellung als separates Kapitel im Lagebericht (23,5%) und der Integration in den Nachhaltigkeitsbericht (23%). Fast die Hälfte nannten die Standards der Global Reporting Initiative (GRI) als verwendetes Rahmenwerk. Thematisch berichteten die meisten Unternehmen zu Umwelt-, Arbeitnehmerbelangen und Korruptionsprävention. Sozialbelange und Menschenrechte wurden deutlich weniger beachtet. Als große Herausforderungen aufgrund vager Formulierungen im Gesetz wurden die Bestimmung der Wesentlichkeit sowie nichtfinanzieller Risiken genannt.
Der Blick in die Zukunft
Bleibt noch die Frage nach der Wirkung: Bei Unternehmen, die das Thema vorrangig unter dem Aspekt Compliance angehen, werden sich im Kerngeschäft nur wenig Veränderungen ergeben. Andere, denen sich durch die intensivere Zusammenarbeit einzelner Abteilungen oder durch eine umfassendere Risikobetrachtung neue Perspektiven erschlossen haben, werden diese weiterverfolgen und vermutlich auch Änderungen für Geschäftsprozesse ableiten. Diejenigen, die auf dem Weg zu einer integrierten Denkweise schon weit sind, werden diesen auch ohne gesetzliche Verpflichtung fortsetzen – sofern die für sie relevanten Treiber weiterhin auf mehr Nachhaltigkeit hinwirken.
Herausgeber: Global Compact Netzwerk Deutschland, econsense, akzente kommunikation und beratung GmbH
Veröffentlichung: Berlin, 2018