Die neuesten Entwicklungen zur EU-Taxonomie sorgen aktuell bei einigen Unternehmensvertreter:innen für befangene Gesichter. Dabei bieten die aktuellen delegierten Rechtsakte vom 4. Juni eigentlich nun die notwendige Sicherheit, welche Unternehmensaktivitäten und Investitionen unter die neue Verordnung fallen. Sie zeigen außerdem auf, wo die Grenzwerte für die eigene Taxonomiekonformität bezüglich der EU-Umweltziele Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel liegen.
Zu der Anwendung und den damit verbundenen Herausforderungen bot der akzente Webtalk vom 23. Juni wertvolle Einblicke in die Unternehmenspraxis. In der Runde der Panelist:innen zeigte sich ein einheitliches Bild: Die EU-Taxonomie kann dazu dienen, die Nachhaltigkeitstransparenz bei Unternehmen zu steigern und Investitionen in nachhaltige Aktivitäten zu fördern.
Der einleitende Impulsvortrag von Frederik Kauling, Expert Sustainable Finance bei akzente, gab Einblicke in die EU-Taxonomie und stellte die aktuellen politischen Entwicklungen dar.
Wir haben die Key Takeaways der Panelist:innen nachfolgend für Sie zusammengefasst:
- Kerstin Heinrich, Head of Investor Relations & CSR von der KUKA AG, motivierte die Unternehmensvertreter:innen, sich möglichst zeitnah mit der EU-Taxonomie auseinanderzusetzen, sofern das noch nicht geschehen ist. Sowohl beim Screening der Kriterien als auch bei der notwendigen Datenerfassung sei ein gewisser Vorlauf unverzichtbar.
- Regina Warth, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der EnBW, hob die Relevanz der Unterstützung des Finanzvorstandes und die Einbindung der relevanten Fachbereiche bei der Umsetzung der EU-Taxonomie hervor. Die Nachhaltigkeits- oder Berichtserstattungsabteilungen allein könnten diese Aufgabe nicht leisten.
- Lukas Simon, Manager Sustainable Finance Solutions bei der Frankfurt School, warb für einen gewissen Pragmatismus bei der Anwendung der EU-Taxonomie. Es sei außerdem wichtig zu sehen, dass die entstehenden Transformationschancen für Unternehmen die Risiken überlagern.
Der nun erschienene delegierte Rechtsakt zu den Anforderungen an die Berichterstattung auf EU-Ebene zeigt auf, wie die Kennzahlen zu Umsatz, Capex und Opex der Unternehmen darzustellen sind. Im Webtalk wurde noch einmal deutlich, dass zukünftig die neuen Anforderungen der EU-Taxonomie auch für weitere Unternehmen relevant sein werden. Der Entwurf der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) zeigt, dass sich voraussichtlich ab 2024 der Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen in Europa und damit auch in Deutschland deutlich erweitern wird.
Weitere Informationen zur CSRD haben wir hier zusammengestellt. Wer den Webtalk nachträglich noch einmal sehen und hören möchte, findet hier den entsprechenden die Aufzeichnung.
Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Mitwirkenden und freuen uns über das Interesse. Weitere Informationen zu aktuellen Nachhaltigkeitsthemen erhalten Sie außerdem in unserem akzente-Newletter und auf unserer LinkedIn-Seite.